Mit der Band Katastrophen Kommando konnte ich via E-Mail im Rahmen des “6-Fragen-an”-Interviews ein Gespräch mit Schmalle, Zecki und Dän führen. Gesprochen wurde über musikalische und andere Einflüsse, Instrumte, Reaktionen / Feedback, Songwriting und einigem mehr. Viel Spaß beim Lesen des Interviews.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Schmalle: Schwierig zu sagen. Man erkennt den Einfluss mehrerer Bands in unseren Songs. Meist sind es dann Bands, die wir natürlich gerne hören und die uns in unserem Alltag begleiten. Ich denke aber nicht, dass ganze Alben Einfluss darauf nehmen, wenn dann sind es eher nur ein paar Songs, oft einzelne. Auf mich als Musiker trifft das ebenfalls zu. Es gibt nicht das Album, welches den größten Einfluss auf mich hatte. Es sind eher viele Songs von unterschiedlichen Alben, die mich als Musiker beeinflussen.
Zecki: Eine sehr große Frage.. ob es das EINE Album gibt, kann ich nicht konkret sagen. Ich weiß, dass meine ersten beiden richtigen Alben „In aller Stille“ und „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ der Toten Hosen waren. Stark Richtungsweisend definitiv, aber ob die beiden Alben den größten Einfluss auf unser Songwriting haben / hatten. Wenn ich so durch unsere Lieder und Rohideen gehe, bin ich bei „nein“.
Dän: Keine Ahnung
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en) / Befürchtungen?
Schmalle: Punkromanze, vor allem, wenn ich mir auf Spotify die Zahl dahinter anschaue. Der Song war schon gut und das wussten wir auch. Allerdings hätte ich persönlich nicht gedacht, dass so viele Menschen den Song ebenfalls gut finden und ihn so oft hören würden. Es ist eine positive Überraschung für mich gewesen.
Zecki: Aktuell kommt es bei uns immer regelmäßiger vor, dass Leute viele Lieder in großen Teilen mitsingen können. Diese Erwartung hatte ich nie, ist aber gerade dadurch ein riesen Kompliment. Ich muss bei der Begeisterung noch üben, trotz Freude weiter zu singen. Gar nicht so einfach! Aber ich befürchte, dass ich mich gerne an das Bild der singenden Menschen gewöhne! Ich glaube, dass ältere Lieder wie „S.A.Z.“ und „Halt die Fresse“ recht hohe Beliebtheit genießen, zumindest wurden die schon öfters mal gefordert. 🙂 „Truffes Par Exellence“ haben wir bisher noch nicht live gespielt, überrascht aber im Streaming ziemlich, damit habe ich nicht gerechnet.
Dän: –
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Schmalle: Nein, bei mir nicht. Zumindest weiß ich es nicht mehr. Es könnte sein, dass mir mal durch einen Film oder ein Zitat eine Idee gekommen ist, aber generell nehmen Bücher oder Filme keinen Einfluss auf unsere Texte. Jedenfalls nicht bei mir.
Zecki: Hmm.. ich würde sagen nein. Da würde mir maximal der Titel von unserem 1. Album „Das Leben ist bunt und granatenstark“ einfallen. Der Name rührt zwar überwiegend aus dem Leitspruch meines Onkels, hat seinen Ursprung aber aus dem Film „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“.
Dän: –
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Schmalle: Wir haben da keine wirkliche Reihenfolge. Es läuft so, dass entweder Zecki mit einem neuen Riff in den Proberaum kommt oder jemandem von uns eine oder mehrere Zeilen eingefallen sind, aus denen man was machen könnte. Meist entsteht durch Zufall ein guter Refrain oder eine erste Strophe, die man dann weiter nutzt. Darauf wird dann aufgebaut. Am Ende wird dann poliert und geschliffen, um einen Diamanten zu schaffen (im besten Fall). Übrigens eignet sich nach eigener persönlicher Erfahrung das Klo oder die Dusche zum Schreiben von Songs. Mir sind da in der Vergangenheit schon einige gute
Ideen gekommen.
Zecki: Wenn ich die Frage auf alle bisher veröffentlichten Lieder und das in der Schublade liegende Rohmaterial beziehe, würde ich sagen, dass 90 % dadurch entstehen, dass ich Melodien, Riffs und / oder Texte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien mit in den Proberaum bringe. Manche sind schon fertig, so gut wie fertig, andere haben nur einen Refrain, ein Intro oder eine Gesangsmelodie. Ist stets unterschiedlich, in X Variationen. Manchmal steckt mir Schmalle auch Fetzen in Form von Texten, Melodien oder fertigen Refrains zu (Beispiel Punkromanze, Alles auf Anfang oder Immer). Noch unterschiedlicher ist die Dauer der finalen Ausarbeitung, ehe ein Lied von uns fertig ist. Manche sind innerhalb von wenigen Stunden komplett, andere benötigen Wochen, Monate oder eben auch
tatsächlich Jahre.
Dän: –
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Schmalle: Am ehesten Freude und gute Laune. Persönlich finde ich, dass ein Konzertbesuch in erster Linie Spaß machen sollte. Schließlich reist man im Zweifel von etwas weiter weg an und bezahlt noch Geld dafür, da wäre es ja blöd, wenn man mit einem doofen Gefühl wieder nach Hause fährt. Außerdem ist es immer schön zu hören, dass jemandem das Konzert gut gefallen hat. Das erhöht nicht nur das eigene Selbstvertrauen, sondern zeigt uns auch, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben.
Zecki: Grundsätzlich sind wir sehr positive Typen an Mensch, weswegen gute Laune, breites Grinsen und besonders der Wohlfühlfaktor die größten Rollen spielen. Einen hervorragenden und witzigen Tag verbringen und dabei die entscheidenden Werte des Punks in Faust, Kopf und Herz tragen.
Dän: Ich schließe mich den beiden an! 🙂
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Schmalle: Uii, da waren ein paar Sachen dabei. Unter anderem ein paar Shaker, eine Nasenflöte und eine Maultrommel. Klar, natürlich noch Schlagzeug, Gitarre und Bass, sowie unsere engelsgleichen Stimmchen. Zudem noch Trompete und Posaune, ein Keyboard und ich glaube auch einen Synthi.
Wir experimentieren im Studio gerne auch etwas herum. Bereits im Proberaum kommen uns schon Ideen, was man so alles nutzen könnte und im Studio spielen wir die Sachen dann ein und schauen, ob es wirklich passt. Manche Instrumente, wie zum Beispiel die Shaker, nutzen wir, um bestimmte Songs etwas interessanter zu gestalten oder ein wenig “anzudicken”. Die sind dann beinahe nicht zu hören, machen im Song selbst dann jedoch viel aus.
Zecki: Wenn man von den offensichtlichen Instrumenten absieht, haben wir erstmals einen Synthesizer-Sound. Der kommt bei „Kein Problem“ zum Einsatz. Ansonsten hier und da in der Detailarbeit mal eine Nasenflöte, Maultrommel, Schellenkranz, Shaker. Macht immer Spaß, die kleineren Instrumente irgendwo passend unterzubringen. 🙂 Sonst war es für mich erstmals in der Produktion so, dass ich mit meinem Profiler gearbeitet habe. Für die Studiozeit habe ich für jedes Lied eigene Profile angelegt, die im fine tuning mit Marius noch formvollendet wurden. Klingt fett und genau so, wie es klingen soll!
Dän: Bass