Mit der Band Kapa Tult konnte ich dieses „6 Fragen an“-Interview durchführen und das Ergebnis ist gelungen. Gesprochen haben wir Einfluss, die eigenen Songs „Kaffe und was Süßes“, „Priority Lane“, Straßenbahn”, Instrumente und mehr. Pünktlich zum Equal Pay Day, wird am 06.03.24 die zukünftige Spotify-Hymne „1/2 Cappuccino“ von „Kapa Tult“ released.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Ich glaube, das ist „Die Reklamation“ von Wir sind Helden. Da habe ich als Jugendliche gedacht: Solche Musik will ich auch machen.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Ich glaube am überraschtesten bin ich darüber, dass „Kaffe und was Süßes“ bei unseren Konzerten oft der Song ist, bei dem am meisten Leute mitsingen. Für mich ist das ein ziemlich persönlicher Song, in dem ich mir eingestehe, dass ich der Illusion aufgesessen bin, dass eine romantische Beziehung entstehen könnte, wo nichts war. Der Songtext war dann meine Art, mit dieser Ablehnung umzugehen. Ich habe aber gezögert, den Song überhaupt vor Publikum vorzuspielen, weil ich dachte, dass es unangenehm sein könnte, sich so verletzlich zu zeigen. Aber interessanterweise ist das Gegenteil der Fall und jetzt fühle ich mich dadurch stärker, weil ich merke, dass viele Menschen das Gefühl kennen.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Einen Film oder ein Buch gibt es nicht, weil unsere Songs meistens aus unseren Erlebnissen oder Erlebnissen von Freund*innen entstehen.
Aber mir fallen zwei Ausnahmen ein: Unser Song „Priority Lane“ ist von einem Podcast über den Umgang mit der Klimakatastrophe inspiriert.
Und in unserem Song „Straßenbahn“ kommt ein Zitat aus einem Interview mit der Schauspielerin Adèle Haenel vor. In dem Interview analysiert sie die sexistischen Strukturen in der Gesellschaft und im speziellen in der Filmbranche. Das Interview fand ich so stark, dass ich es in den Song einflechten wollte.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Unsere Songs entstehen eher selten von einem Riff ausgehend weil ich es wirklich schwierig finde, das Sprachliche an das musikalische anzupassen. Deshalb passiert es meistens andersherum: Es schwirrt eine Textzeile mit einer Melodie in meinem Kopf herum und dazu suche ich dann eine ungefähre musikalische Begleitung und Reime oder Themen, die zu der Textzeile passen könnten. Später kommen die musikalischen Details und eine Struktur dazu. Wenn wir den Song dann zusammen als Band ausprobieren ist das quasi der Test, ob es wirklich schon ein zusammenhängender Song ist, der sich gut anfühlt. Falls ja, ändern wir meistens nur noch kleinere Sachen, falls nein, überlegen wir, warum der Song noch nicht so viel Spaß macht und probieren verschiedene Sachen aus. Einmal haben wir zum Beispiel aus Scheiß alle Akkorde des Songs von Moll in Dur verändert und plötzlich hat es sich richtig angefühlt.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Ich glaube es sind dieselben Emotionen, für die ich selber auf Konzerte gehe: Einerseits „sich verstanden fühlen“, das heißt, durch die Art von Musik oder die Songtexte einen Ausdruck finden, den ich für mich alleine nicht erlebe. Andererseits: Einfach zusammen mit anderen Menschen eine gute Zeit haben: Spaß, Ausgelassen-Sein, Zusammen-Sein!
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Percussion hat eine große Rolle gespielt und die Chorparts, die wir entweder als Band oder auch mit Freund*innen in einer Spontanaktion eingesungen haben. Ansonsten haben wir viel mit unterschiedlichen Instrumenten und Soundeffekten herumprobiert. Zum Beispiel sind beim Song „Handy“ verschiedene handy-artige Sounds zu hören.
Aktuelle Tourdaten:
02.04.24 Münster – Pension Schmidt
03.04.24 Hamburg – Häkken
04.04.24 Rostock – M.A.U. Club
05.04.24 Hannover – Kulturzentrum Faust
06.04.24 Offenbach – Hafen 2
07.04.24 Köln – Jaki
09.04.24 Augsburg – Soho Stage
10.04.24 Nürnberg – MUZclub
11.04.24 Leipzig – Elipamanoke
12.04.24 Bayreuth – Neuneinhalb
11.05.24 München – Lange Nacht der Musik@ GasteigHP8