Mit Matt DeeCrack (vocals, guitar) von der Band DeeCracks konnte ich kürzlich ein “6 Fragen an”-Interview führen. Wir sprachen über Einflüsse, Instrumente, Reaktionen/Feedback, Songs und Songwriting sowie einigen anderen Themen. Am 26. Mai ist das aktuelle Album “20 Years. A Frantic Effort” erschienen.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Da gibt’s einige Bands. Aber die, die uns definitiv am meisten geprägt hat, sind sicher die Ramones. “Brain Drain” (1989) war damals mein erster Kontakt mit ihnen und “Pet Sematary” ist bis heute einer meiner absoluten Lieblingssongs.
Aber das Album, dass mich /uns als Band wohl am meisten beeinflusst hat ist “It’s Alive” (1979). Für mich die Essenz von Punk Rock.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Darüber habe ich eigentlich noch nie nachgedacht. Für uns ist das eigentlich nicht so wichtig, welcher Song gut oder nicht gut ankommt. Da geht’s eher ums ganze Ding. Ich glaube, wenn die Band authentisch ist und in der Lage ist das Publikum den ganzen Abend mitzunehmen, dann ist das schon mehr wert als rauszufinden welcher Song der “Hit” sein könnte und sich dann auf den zu konzentrieren.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Eigentlich nicht. In dem Song “We Can’t Help It” vom 2021er Album “Serious Issues” gibt’s eine kurze Anspielung auf Annie Wilkes, aus Stephen Kings “Misery”. Aber das war’s dann auch schon. Bei uns geht’s da eher darum, dass ich irgendwie versuche das auszudrücken was ich im Moment gerade zu sagen hab. Ich arbeite normalerweise nicht lang an Texten. Ich finde, dass man da immer den Moment nützen sollte. So nach dem Prinzip: “Wenn du was zu sagen, dann raus damit!”
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Wir waren noch nie eine “Jam-Band”. Liegt vielleicht daran, dass wir in 20 Jahren nie einen eigenen Proberaum bezogen haben. Bei uns sind die Rollen klar verteilt und ich bin für die Songs verantwortlich. Meistens spiel ich einfach drauf los, manchmal ist der Refrain als erstes da oder eine Gesangsmelodie oder was auch immer. Das ist ganz unterschiedlich. Was immer gleich ist, ist, dass ich immer ein Demo vorproduziere (mehr oder weniger) und die andern beiden bereiten sich dann damit aus Studio vor. Dann wird 1-2 mal geprobt und dann aufgenommen.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Es sollte eigentlich fast immer darum gehen während der Show den Alltag zu vergessen. Nicht nur bei uns. Wenn die Band glaubwürdig rüberkommt und mit dem Publikum auf einer Wellenlänge ist, dann ist das schon hilfreich. Das heißt, wenn die Band spaß hat, dann ist das im besten Fall auch bei den Leuten so. Punk Rock halt.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Im Grunde machen wir das seit Jahren gleich. Im Fokus steht immer das Live-Setting – Lead-Vocals, 2x Backing-Vocals, Gitarre, Bass und Drums. Im Studio kommt dann natürlich noch so einiges dazu (z.B. Gitarren Overdubs, Percussions, manchmal auch Keyboards/Orgel, zusätzliche Vocals usw.) aber nie in dem Ausmaß, sodass sich der Song live dann plötzlich komplett anders anhört weil man zu dritt nicht in der Lage ist das rüberzubringen. Obwohl sich unsere Studiotage ab und an auch mal zu einer Party entwickeln sind wir da eigentlich sehr fokussiert. Im Fall unseres letzten Releases “20 years. A Frantic Effort”, ein 28-Song Triple 10” Box-Set waren die Aufnahmen nach 5 Tagen im Kasten.