Mit Sänger, Multiinstrumentalist und Songschreiber Ben Metzner von der Band dArtagnan konnte ich ein Gespräch im Rahmen des “6 Fragen an…”-Formats führen. Das aktuelle (und kommende) Release nennt sich “Herzblut” und erscheint am 12. Juli 2024. Wir haben über Songwriting, Instrumente-Wahl, Emotionen, Reaktionen, Einflüsse musikalisch wie literarische/cineastisch und etwas mehr gesprochen. Viel Spaß beim Lesen des Interviews.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Ben: Da gibt es viele. Am meisten bleibt ja das hängen, was man in der frühen Jugend hört und wahrscheinlich haben mich die Genres Metal und Mittelalterrock am nachhaltigsten beeinflusst. Beispiel „Verehrt und angespien“ von in Extremo.
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Ben: Wir haben irre großen Streaming-Erfolg mit „Was wollen wir trinken“ – obwohl ich anfangs gezweifelt hatte, weil sich für mich die Version von Bots so nach Retro-Schlager angefühlt hat. Meine Frau hat mich damals ermutigt und ich habe dem Song dann unseren Stempel aufgedrückt und das Tempo nach oben geschraubt!
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Ben: Definitiv „Der Herr der Ringe“, sowohl als Buch als auch als Film.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Ben: Ich arbeite mich meistens von innen nach außen. Am Anfang steht ein Slogan, ein Titel, eine grobe Idee. Zum Beispiel: Ich möchte den Titel „Mosqueteros“ umsetzen – dann überlege ich mir: Wie könnte das klingen? Epischer Rock mit einer großen Melodie und leichten Flamenco Einschlägen. Daran hangele ich mich immer weiter.
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Ben: Eskapismus, der sich gut anfühlt. Wie eine Mischung aus Kinofilm und Konzert – das Publikum soll sich in eine andere Welt träumen und dabei mit fettem Sound umgeblasen werden. Das tun wir, weil wir es selbst mögen!
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Ben: Wir bauen unsere Songs auf aus der Rock-Fraktion: Drums, Bass, E-Gitarre. Den Folk-Sound trägt die Geige, viele Parts werden auch unisono mit insturmenten aus dem Celtic Folk Bereich gedoppelt: Tin Whistle, Uilleannpipe, Dudelsack. Die Akustikgitarre wird bei uns meistens durch eine Irish Bouzouki ersetzt, das erfüllt ähnliche Funktionen im Arrangement, hat aber einen historisch anmutenden Sound. Wir scheuen auch nicht vor elementen der moderneren Musikproduktion zurück wie Loops, Synthesizer, Programmings. Im Vordergrund steht aber immer die Prämisse: Energie, Emotion und Eskapismus!