Die Band Coogans Bluff hat sich 2003 in Rostock gegründet. Stilistisch spielt die Gruppe eine Mischung aus Soul, Kraut- und Progressive-Rock. Sie hat sich außerdem nach dem Film „Coogans großer Bluff“ benannt. Der Bassist und Sänger Clemens der Formation hat die sechs Fragen des Interviews beantwortet.
Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Grand Funk Railroad – Live: The 1971 Tour
Welcher Song kam positiver bei dem Publikum an, als du erwartest hast? Und wieso hattest du diese Erwartung(en)/Befürchtungen?
Vor ca. 10 Jahren habe ich angefangen bei Coogans Bluff den Hauptgesang zu übernehmen und der erste Song, bei dem das der Fall war, heißt „Beefheart“, eine Hommage an den Captain. Der Song und das dazugehörige Video kam wahnsinnig gut beim Publikum an und ist auch heute noch im Liveset ein Gamechanger. Anfangs habe ich den Song aus Leibeskräften gebrüllt und mir jedes Mal die Stimme versaut, sodass ich danach bei allen anderen Songs kaum noch singen konnte. Den Song aus dem Set zu lassen, war keine Option, also musste ich lernen, die Energie woanders herzuholen. Das hat lange
gedauert und war eine harte Schule.
Gibt es ein Buch/Film, das/der Einfluss auf eure Texte genommen hat? Wenn ja, welches/welcher und wieso (gerade dieses Werk)?
Englisch ist nicht meine Muttersprache und da ich generell viel lese, nehme ich mir in der Testphase gerne englische Literatur zur Hand, um in einen gewissen Flow zu gelangen. Den Titel des Buches weiß ich nicht mehr, aber es handelte von einem Menschenleben über die Zeitspanne von 2000 Jahren. Geboren, während Herodes der Große die Morde aller männlichen Kleinkinder in Betlehem anordnete und gestorben während des 2. Weltkrieges. Es ist unfassbar, wie viel Leid der Mensch dem Menschen, aber auch seiner Umwelt antut. Einige Eindrücke aus dem Buch sind in den Song „Farewell“ vom aktuellen Album eingeflossen.
Wie entstehen eure Songs in der Regel, ausgehend von einem Riff, spielt ihr einfach los und ordnet dann …?
Hey, ziemlich gut. Tatsächlich läuft’s sehr ähnlich. Es gibt meistens eine Grundidee, wie einen Strophenteil oder eben ein Riff. Die schickt uns das Universum in regelmäßigen Abständen und wir versuchen dann aus dem rohen Werkstück, ein Kunstwerk oder einen einfachen Gebrauchsgegenstand, wie einen Löffel oder ähnliches zu hauen, fräsen, flexen, hämmern, lutschen, schneiden, …
Was für Emotionen wollt ihr beim Publikum auslösen und weshalb?
Wir wollen die Freude, die wir am Musizieren und an Musik generell haben, mit dem Publikum teilen. Das kollektive Erleben von Musik hat eine einzigartige Kraft, die einander verbindet und einander besser verstehen lässt.
Welches Instrumentarium habt ihr bei euren Aufnahmen zum aktuellen Album genutzt und wieso fiel die Wahl genau darauf?
Wir haben, wie eigentlich immer die Basictracks mit Bass, Gitarre, Schlagzeug eingespielt. Das ist unsere Grundordnung, von der wir unsere Platten aus produzieren. Selbst in diesem Grundgerüst gibt es unglaublich viele Variablen, was für spezielle Instrumente, Verstärker, Saiten, Effektgeräte, usw. genutzt werden. Der Song formt sich während der Aufnahme und eröffnet einem nach und nach, was er benötigt. Manche Songs schreien förmlich nach Mellotron oder Saxophonsolo. Die Idee zu „Pipe & Pouch“ kam von unserem Saxophonisten Max und er spielte den Basictrack mit uns zusammen, um eine Pilotspur oder eine Art Blaupause zum Overdubben zu haben. Der Take war magisch und wir haben ihn genauso auf Platte gepresst.