„13 kleine Friesenmorde“ von Theodor J. Reisdorf ist eine Sammlung von Kriminal-Kurzgeschichten, die allesamt in und um Friesland, vornehmlich in der Gegend um Norden spielen.
Die Kurzkrimis sind mal aus Sicht des Opfers, mal ganz distanziert geschrieben oder aus aus Sicht der Ermittler.
Allen gemeinsam ist die Nähe zur See, sei es als Wohnort, als Beruf (die meisten Protagonisten oder deren Angehörige sind in irgendeiner Form zur See gefahren) oder sogar als Tatort.
Die Länge der einzelnen Geschichten wechselt auch. Angefangen mit einer eher sehr kurz und knapp gehaltenen Geschichte über ein kinderloses Ehepaar, dem die Hunde als Kinderersatz nicht mehr ausreichen, und sich die Frustrationen auf beiden Seiten wenn auch auf andere Art und Weise Bahn brechen. Dann gibt es wieder Geschichten, die sehr weit ausholen und sowohl die Vorgeschichten von Täter und Opfer sowie die Tat selber und dann noch die nachfolgende Ermittlungsarbeit sehr detailliert beschreiben. Sehr häufig spiegelt sich eine gewisse Gesellschaftskritik in den Geschichten. So sind es häufig die sozial Bessergestellten, die dann doch über andere Probleme stolpern, oder eben Opfer von weniger Begüterten werden. Dann wiederum wird sehr häufig auch das Gegenteil dargestellt. Junge Menschen, die wenig bis keine Perspektive in einem ehrlichen Leben finden können.
Auch wenn ich mich über manche Längen in den Geschichten durchquälen musste, so waren einige Geschichten doch durchaus spannend. Vor allem auch die Arbeit der Kripo bis zur Aufklärung der Morde ließ mich doch bis zu Ende lesen. Teilweise wurde ich auch vom Ende überrascht, dann wieder war ich froh, wenn einfach die nächste Geschichte anfing.
Abschließend ist dieses Buch für mich durchaus zeitweise spannend gewesen, dennoch kann ich es nur eingeschränkt empfehlen. Für Kenner der Gegend um Norden macht es sicherlich Spaß, durch die friesischen Dörfer geführt zu werden.