Während des zweiten Weltkriegs muss der junge Travis mit seiner Mutter in ein kleines Apartment Der Tod seines Vaters während eines Einsatzes hat sorgte dafür, dass seine Mutter nun wieder in einer Fabrik arbeiten muss, damit die Beiden über die Runden kommen. Was sich zuerst als eine der schlimmsten Veränderungen in seinem noch jungen Leben anfühlt entwickelt sich schnell zu einem der größten Abenteuer.
Nachdem sie gerade in der neuen Wohnung angekommen sind, sehnt sich Travis auch schon nach ein wenig frischer Luft. Auf dem Hausflur bemerkt er dann zum ersten Mal seinen neuen Nachbarn – einen alten Mann, der seine Tür trotz eines Grußes von Travis auch kommentarlos wieder verschließt. Vor dem Haus trifft er dann auf ein paar Jungs die ihm von einem seltsamen Mann erzählen, der ihnen einen Brief für den Alten gegeben hat. Damit Travis einer ihrer Bande werden kann fordern sie als Mutprobe ein, dass er den Brief übergibt.
Travis übernimmt diese Aufgabe natürlich gerne, vergisst sie aber auch schnell wieder. Durch seine Liebe zu Büchern ist er schnell abgelenkt. Eines Tages kann er aber den Nachbarn beobachten, wie er das Haus verlässt. Travis folgt ihm, nur um feststellen zu müssen, dass der Nachbar kurz darauf spurlos verschwunden ist. Schon einige Tage später stellt der Nachbar Travis zur Rede und beschuldigt ihn ein Spion seines Erzfeindes Edison zu sein…
Gleichzeitig tauchen in der Stadt überall seltsame Lichter und Maschinen auf, die nach den letzten verbliebenen Laboren von Nikola Tesla suchen. In diesen Laboren soll der Schlüssel zum Kriegsgewinn liegen, doch irgendetwas geht dabei nicht mit rechten Dingen zu…
Mit dem nun bei Splitter erschienenen „Die drei Geister von Tesla“ greifen Autor Marzano und Zeichner Guilhem die lang anhaltende Fehde zwischen den beiden Erfindern Thomas Edison und dem Namensgeber des Bandes Nikola Tesla auf. Angesiedelt wird die Handlung im New York der 1940er Jahre, wobei nur die Skyline und die Rahmenbedingungen, wie der Krieg, mit der Stadt vergleichbar ist, die wir nun kennen. Der Rest erinnert viel mehr an Fantasien, die aus den Federn des großen H.G. Wells oder Jules Verne entsprungen sein könnten.
„Das štokavische Geheimnis“ liefert die Grundlage für alles weitere was noch kommen wird. Die Figuren und auch das Setting werden eingeführt auf denen die weitere Geschichte basieren wird. Marzano gelingt es die reale Geschichte mit Steampunk Elementen zu verbinden, die ein Hauptaspekt der Handlung darstellen. Dieses wird in schön düsteren Farben von Guilhem dargestellt, dem es dadurch gelingt die passend bedrückende Stimmung einzufangen, die zu genau dieser Zeit geherrscht haben muss. Das einzige was dabei ein wenig heraussticht sind die Maschinen und Kreaturen die auf der Suche nach Tesla sind.
Ebenso wie die „H.G. Wells“ Ausgaben von Splitter erscheint auch „Die drei Geister von Tesla“ mit einer Goldprägung auf dem Cover. Dieses macht den Band sehr edel und dadurch auch zu einem netten Sammelobjekt.
Persönlich fand ich die Geschichte zuerst nicht sehr ansprechend, wurde aber beim zweiten Lesen direkt von der Erzählung gefangen. Die Handlung wird langsam aufgebaut bis zu einer überraschenden Wendung am Ende des Bandes. Da die Geschichte mehrere Handlungsstränge hat, die parallel geschehen, bin ich sehr gespannt wie es um Travis, Tesla und Edison im zweiten Band der Geschichte weitergehen wird.
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