Knapp zwei Jahre ist es nun her, dass der Platz zwei Longplayer „Zurück in die Zukunst“ von SDP erschienen ist. Nun haben die beiden Berliner Musiker mit ihrem neuen Album „Die bunte Seite der Macht“ nachgelegt und machen genau an der Stelle weiter, wo sie bei „Zurück in die Zukunst“ aufgehört haben. Auch dieses Album ist direkt hoch in die Charts eingestiegen und ist ebenso wie der Vorgänger vom Titel angelehnt an einen Film. Während „Zurück in die Zukunst“ eindeutig auf einen Film von Robert Zemeckis mit Michael J. Fox in der Hauptrolle anspielt, ist „Die bunte Seite der Macht“ eine nette Anspielung auf George Lucas Weltraumepos.
Traditionell beginnt das Album mit einem „Intro“, gesprochen von Frank Engelhardt, der den beiden Musikern Dag-Alexis und Vincent Stein mit seinem Basketballschläger am liebsten verprügeln würde. Danach folgt eine bunte Mischung an musikalischen Genüssen. Die Spannweite reicht von „nett“ über „sehr ironisch“ bis hin zu „unglaublich gut“. Wie auch schon in der Vergangenheit konnten die beiden Musiker wieder einige Kollegen für ihre Arbeit gewinnen, die ihnen bei den unterschiedlichsten Songs helfen. Während ihnen beim letzten Mal Szenegrößen wie der „Trailerpark“ oder auch Adel Tawil zur Seite gestanden haben, konnten sie für „Die bunte Seite der Macht“ Sido, Swiss, Prinz Pi und Timi Hendrix gewinnen. Auch hierbei bleibt der Wortwitz natürlich nicht aus und vor allem der Song mit Sido „Bullen, Schweine“ glänzt in dieser Hinsicht besonders.
Doch nicht nur bei den Gaststars arbeiten die beiden Künstler mit ihrem Wortwitz, der manchmal sogar passend für eine Ballermann oder Après Ski Party wäre, wie im Beispiel von „Pferdeschwanz“. Dennoch ist dieser Mix zwischen den verschiedenen Stilen wieder sehr interessant. Wenn man sich nur die ersten beiden Songs anschaut beziehungsweise anhört. Der erste ist ein netter Popsong, der sich schnell im Ohr festsetzt, während der zweite Song etwas völlig anderes ist. Textlich eher nachdenklich und das wird auch in der Musik widergespiegelt. Eher langsamere Beats, die den Gesang der beiden Musiker sehr gut untermalen.
Doch auch vor Gitarrenmusik schrecken Dag-Alexis und Vincent Stein nicht zurück, was bei „Echte Freunde“ zu hören ist. In diesem Song bekommen sie auch Hilfe von Prinz Pi, der seine eigene Strophe zu diesem Song beiträgt und das Lied damit auch runder und authentischer Macht. Den eigentlichen Abschluss des Albums macht dann eine Ballade, die sehr gut anzuhören ist, aber auch sehr „schmalzig“. Ändert aber nichts daran, dass es ein überaus witziges Album mit gut durchdachten Songs und Texten ist.
Ebenso wie auch bei „Zurück in die Zukunst“ ist der letzte Track wieder ein Hörspiel, in dem die beiden Sänger ihre Abenteuer in fremden Galaxien fortsetzen.
Wie oben schon erwähnt ist „Die bunte Seite der Macht“ ein gelungenes Album mit vielen unterschiedlichen Stilrichtungen. Der Hip-Hop ist als Grundgedanke zwar nie ganz weg, die Ausprägung aber immer unterschiedlich. Das Album macht Spaß, man kann es nebenher hören, sich aber auch direkt darauf konzentrieren und bei jedem Hören eine neue Facette mitbekommen.