Die belgische Band Aborted kenne ich mindestens schon seit „Goremageddon: The Saw and the Carnage Done“ (2003) und dem Werk „The Archaic Abattoir“ (2005). Es erwartet den Hörer deftiger Death Metal beziehungsweise Grindcore – oder eine Mischung daraus. 2018 ist das letzte Studioalbum “TerrorVision und im vergangenen Jahr die EP “La Grande Massacre”. Jetzt legen die Metaller mit “ManiaCult” nach. Einem Kofferwort aus “Maniac” und “Cult”. Produziert wurde das gute Stück von Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner.

Das elfte Studioalbum der Band, mittlerweile zum Quartett geschrumpft, ist immer noch ein sehr wuchtiges, hartes Stück Musik. Aber ich greife vorweg. Machen wir uns nichts vor. Hier einige, knappe Fakten – zwei, drei. Frontmann Sven Caluwe ist als einziges Gründungsmitglied noch übrig. Aborted gibt es jetzt schon 26 Jahre. Machen wir uns ebenfalls hier nichts vor: So einen Gesang, solange Zeit zu machen, sich immer noch weiterzuentwickeln und das in einem Genre, das schon einigermaßen enggesteckte Grenzen (aus Sicht eines Hardliners, nicht von mir) hat, da ist das schon lobens- und erwähnenswert.
Warum du Platte so heißt, wie sie heißt? Das erklärt sich vielleicht nun: Sektenführer Wayland Thurston bringt Menschenopfer. Doch, es gibt noch eine andere Möglichkeit. Hier liegt jetzt die Betonung auf das “Maniac” im Titel, nicht im “Cult”: Was, wenn sich alles nur im Kopf von Wayland abspielt? Begründen seine (Wahn)Vorstellungen seine Taten tun, ohne dass diese real sind? Schwerwiegende mentale Probleme? So oder so gilt: Einmal in der Sekte findet man nie wieder hinaus. Jedenfalls nicht lebend.
Nun, aller Härte zum Trotz kann man sich die Platte ziemlich gut geben und eine gute Zeit haben. Das wahnsinnige Geknüppel gibt es manchmal auch in gesteigerter Form und der Sound verdüstert sich hier und da mal. Blackened Aborted. Als ob das Thema, diese grobe Geschichte, nicht schon düster genug wäre. Nun gut. Es ist angerichtet. Oder: Knüppel aus dem Sack.
Band: Aborted
Titel: ManiaCult
Label: Century Media
Genre: Death Metal, Grindcore
VÖ: 10. September 2021
Spielzeit: 40:48 Minuten
Wertung: 4 / 5